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Norient Blognotes #6

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Die sechsten Blognotes berichten von musikalischen Jägern und Sammlern, präsentieren das erste Katzenvideo auf Norient und stellen allerhand Experimentelles, Robotermusik und eine beissende Kritik des Internationalen Währungsfonds vor. Wir besuchen Japan, wo sich ein falscher Beethoven outete und die Teenies von Babymetal ihr Unwesen treiben. Schliesslich heisst es diesmal PIY («Play it Yourself») mit der Partitur eines Punk-Stücks.

Die sechste Norient Blogschau greift nach dieser Aufklärung über die unterschiedlichen Charakteristika von Tonarten (in The Signature Series werden alle Tonarten mit einem Podcast dokumentiert) zu Stift und CD und begibt sich auf eine visuellen Reise durch eine bunte Landschaft von handbemalten CD-Rs und handgezeichneten Platten- und Kassettencover. Der von einem japanischen Fan betriebenen Thumbler-Blog Show Five versammelt kleine Schätze der Cover-Kunst:

#classiccassettetapes1998 – zusammengestellt auf Show Five

#classiccassettetapes1998 – zusammengestellt auf dem Thumblr Show Five

Eine Pop-Sammlung der anderen Art hat auch der US-Amerikaner Isac Walter über die vergangenen Jahre angelegt: Während 1000 Tagen trug Walter 1000 verschiedene Bandshirts. Auf seinem Thumbler-Blog Minor Thread ist das ganze öffentlich zugänglich und in diesem Video auch filmisch umgesetzt:

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Wenn auch auf Norient kürzlich ein Nachruf auf das Tape erschienen ist und wir solch kreative Erzeugnisse wie oben abgebildet immer öfters wohl nur noch im Museum zu Gesicht bekommen werden, muss das noch lange nicht das Aus für Platten und CDs bedeuten. Dafür setzt sich der Record Store Days ein, der am 19. April schon zum siebten Mal weltweit über die Bühne gegangen ist. An diesem Tag ist auch eine neue Single der amerikanischen Punk Rocker Parquet Courts bei Rough Trade erschienen. Als Teaser warf die Band im Vorfeld schon mal die Partitur ihres Stücks ins Netz. Frei nach DIY-Manier heisst es jetzt PIY, «Play it yourself». Oder dann doch lieber einfach das Video?

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Endlich hat auch Norient sein Katzenvideo. Vom Punk dieser Art ist der Schritt zu Noise, Sounds und Experimental nur noch ein kleiner und hier haben wir Spannendes zu vermelden: Easterndaze stellte eben das finnisch-tschechische Label Meteorismo vor. Es brummt, knattert und knistert, genauso wie auf der neuen Platte Lucifer Effekt von Sister/Body, veröffentlicht auf Tesla Tapes (UK).

Der Berner Musiker, Komponist und Historiker Robert Aeberhard von Fitzgerald & Rimini betreibt schon seit längerem den Soundblog Dadaad – an Open Tuning of the World, auf dem er Töne und Geräusche sammelt. Schon mal Magengeräusche nach dem Verspeisen von Austern gehört?

Nicht weniger experimentell klingt es auf Unfidelity des 44-jährigen Soundtüftlers Ekoplekz aus Bristol (Planet Mu Records). Dazed Digital schreibt in einer Review über und einem kurzen Interview mit Ekoplekz:

What feels unique about this record is how these styles flow in and out of one another, rather being arranged as a retro pastiche. And while the record proudly uses old school analogue techniques, its highly stylised aesthetic and well-crafted noises create a balance – even a bridge – between lo-fi’s often fuzzy, monotone aesthetic and maximalism’s highly detailed, squeaky-clean production values. Speaking from his home in Bristol, Edwards revealed some of the the methods and influences behind this utterly original record.

Den Abschluss unseres kleinen Ausfluges in die Gefilde von Noise, Sounds und Experimental machen Holly Herndon und Squarepusher. Die Musik der amerikanischen Electro-Komponistin und Performerin Holly Herndon reicht «von abstrakten Etüden bis zu Club-Experimenten» (De:Bug). Eben erschien ein neues Video der Laptop-Künstlerin. Im Lead zu einem Interview mit Herndon beschreibt das Magazin The Indy ihren Sound:

Herndon pushes her voice to extreme technological limits. Sounds leave her mouth at a constant rate, but return at uneven intervals. Her voice is never embodied, never disembodied. Spoken tones and syllables float from left to right before colliding with planes of booming drums.

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Und schliesslich ist der Name von Squarepushers neuen Platte Music for Robots Programm: «In this project, the main question I’ve tried to answer is ‘Can these robots play music that is emotionally engaging?’». Am besten gleich selbst entscheiden, ob das gelingt oder nicht:

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In den letzten Wochen und Monaten haben uns so einige Videos aus der ganzen Welt erreicht, die nun an dieser Stelle eigentlich präsentiert werden müssten. Zumindest eine Auswahl von fünf spannende Clips gibt es gleich, hier sei nur noch der Verweis auf andere angebracht, die das schon vor uns getan haben (insbesondere wird dort Max Cooper vorgestellt, der quasi nahtlos an Squarepusher anschliesst).

1. Throwing Snow feat. Adda Kaleh – The Tempest

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2. Jo Jo! – Shake Dat

Die Karneval-Saison in Trinidad ist bereits wieder rum. Hier der Rückblick mit ein wenig Soca – (übrigens machte sich der Blog Africa Is A Country auf die spannende Suche nach «Afro» im bunten Treiben des brasilianischen Karnevals von Rio).

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3. Seun Kuti feat. M1 from Dead Prez – IMF

«IMF», the latest track by Seun Kuti (Fela’s son, if you didn’t know) is not just another modern afrobeat track. To begin with, it features Dead Prez’ M1, who released another video on the same day, the equally great «Be Sekou» together with Divine. Musically the song also has a slightly punky edge and it’s more uptempo than a lot of the staple afrobeat that has been coming out lately (This Is Africa).

Lesenswert ist auch ein Interview mit Seun Kuti, das eben auf The Quietus veröffentlicht wurde.

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4. DJ Bok Bok feat. Kelela – Melba’s Call

Aus den USA erreicht uns Retro-R’n’B der neuen Stunde. Das Video wurde einmal ordentlich durch die Blogs gereicht und hier und dort ist auch ausführlichst darüber berichtet worden. Wir sind noch nicht sicher, ob wir dem Hype auch wirklich trauen wollen.

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5. Los Rakas – Sueño Americano

Wir bleiben in Amerika und kehren wieder zum Politischen zurück. Afropop Worldwide schreibt über das neue Video des Hip-Hop Duos Los Rakas:

In a powerful new video for “Sueño Americano,” Oakland based hip hop duo Los Rakas offer a critique on the typical American dream and the prison industrial complex. Gone are the trappings of success we usually find in music videos. The fancy cars, clothes, money and women have all been stripped away. Instead, we are shown the final chapter of a life without hope and the cold efficiency of a lethal injection.

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Fatima_Al_Qadiri_Asiatisch

Und nun wenden wir uns der wunderbaren Welt der Coverversionen zu. Einen kleinen Blog-Hype löste in den vergangenen Wochen die Ankündigung des Debütalbums Asiatisch von Fatima Al Qadiri aus (Hyperdub). Herauskommen soll die Platte erst im Mai, bekannt sind aber bereits Artwork (oben) und Tracklist. Auf der Platte soll schliesslich auch ein Verweis auf ein Cover von Sinead O’Connor’s «Nothing Compares 2 U» mit Nonsense-Mandarin-Lyrics befinden. Hier die «Original»-Version von Shanzhai Biennial:

Auch Alaa Wardi aus Saudi-Arabien ist spezialisiert auf Coverversionen. Die Zeit interviewte den YouTube-Star und berichtete darüber, was junge Musiker tun, wenn sie nicht öffentlich auftreten dürfen. Wardi ist die wohl erste A capella-One Man Group Saudi Arabiens und singt unten Cheb Khaleds «Aicha» im Chor mit sich selbst. Gleich anschliessend dann Merkwürdiges aus indischen Gefilden: Penn Masala singen sich augenzwinkernd und ebenso A capella durch die «Evolution of Bollywood Music».

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Musik aus Indien kann aber auch ganz anders klingen, wie es der Guardian Musikblog in der Zusammenstellung «India’s electronic music scene: 10 essential tracks» («This may be the biggest year yet for Indian electronic music») der Öffentlichkeit präsentierte. Was als «hottest tracks from India’s leading EDM artists» beschrieben wird, entpuppt sich als ein doch recht wechselseitiges Unterfangen mit Höhepunkten und einigen Durchhängern. Währenddessen gab in Japan der als gehörlose Wunderkomponist bekannte Mamoru Samuragochi zu, dass er gar nicht taub sei und dass er seine Kompositionen nicht selber schreibe. Ein Sturm der Entrüstung über den «falschen Beethoven» ging durch die Medien auf der ganzen Welt.


Musikalisch sorgen in Japan seit einiger Zeit Babymetal für Furore, eine Teenie-Band, die Idol-Pop mit Metal verschmelzen. «The Babymetal craze is a perverse a pop confection but resistance is futile», schreibt der Guardian Musikblog. Na dann, Film ab oder schnell weiter.

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Phänomene wie dieses sind nicht zuletzt Beispiel dafür, wie schwierig es ist, aus der Distanz fundierte Analysen abzuliefern. Viel zu oft geben Musikjournalistinnen und Journalisten ein absolutes Urteil ab und reproduzieren in holen Phrasen eine dominante Kultur ohne den Kontext zu betrachten. So ist nicht zuletzt der Sexismus-Vorwurf an Musiker oft schneller gemacht, als Hintergründe wirklich verstanden sind. Beth Tolmach analysiert im Onlinemagazin Ad Hoc diese kontroverse Problematik.

Und wenn wir schon beim Wissenschaftlichen sind: Im ersten Quartal des Jahres ist einiges an spannender Fachliteratur erschienen, darunter etwa das neue Standardwerk des Pop von Diedrich Diederichsen oder ein Buch über Hiplife aus Ghana. Thomas Hecken fasst in der Pop-Zeitschrift die wichtigsten Erscheinungen des ersten Halbjahres 2014 kurz und bündig zusammen.

ÜBERPOP

In New York macht derzeit ein neues Konzertmodell von sich reden, die sogenannten Shuffle-Konzerte. Das Publikum stellt ähnlich wie im Restaurant, die zu spielenden Stücke des Kammerorchesters aus einer musikalischen Menukarte zusammen. Die New York Times berichtete über dieses originelle Konzept.

Nichts mit Zufall zu tun hat die Zusammenarbeit von Pantha du Prince und The Bell Laboratory, dafür umso mehr mit Minimal Music. Eben veröffentlichte der Musiksoftware-Entwickler Ableton eine Mini-Doku über die Kollaboration und die Performance von Terry Riley’s «In C» im Barbican Theatre in London.

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Zum Ende dieser sechsten Norient Blognotes gibt es schliesslich noch Perlen vom amerikanischen, afrikanischen und europäischen Kontinent. Merrill Garbus kündigte auf Anfang Mai 2014 das dritte Album Nicki Nack ihres Projekts tUnE-yArDs an. Zweifellos schon jetzt ein Highlight des Jahres. Als Vorgeschmack gibt es unten eine Track vorab. Und gleich danach eines der seltenen Interviews mit dem brasilianischen Soundbastler Amon Tobin von Ninja Tune, gesehen via Generation Bass.

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Aus Afrika und Europa erreichen uns schliesslich etliche Meldungen über die englisch-nigerianische Ibibio Sound Machine. The Quietus schreibt zum eben erschienenen Album – (hier gehts zum Interview mit Eno Williams):

Ibibio Sound Machine are the newest addition, bringing together Ghanaian highlife with disco, analogue synths, funky beats and occasional diversions into near-gospel territory. The album’s artwork sums up the group’s idiosyncratic mix, with lead vocalist and focal point – Nigerian-British vocalist Eno Williams – adorning in colourful full Afro-funk garb, synthesiser purposefully underarm, and a stern expression that makes it clear just how seriously this party’s meant to be taken.


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